In über 34 jährigem Umgang mit Pferden, sowohl fremden als auch mehreren eigenen, unter unterschiedlichsten Haltungsbedingungen, kommt einiges an Erfahrungen zusammen.

Diese möchte ich weitergeben.

 

Inhalt:

 

Warum diese Seite?

 

 

 

Allgemeines, auf der Basis meiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen

Beobachtungskriterien am eigenen Pferd

Die Verantwortung liegt bei Ihnen

Einsparungen auf Kosten des Wohles der Pferde

Folgen davon

Warum einwandfreie Futterqualität so wichtig ist

Weidesaison - Segen oder Fluch?

Heikel? - Selektives Fressen ist überlebensnotwendig

Kompensationsfähigkeit

Pferde artgerecht füttern

Sachkúndenachweis

Welchen Stellenwert räumen Sie Ihrem Pferd ein?

 

 

 

 

 

 

Warum diese Seite?
 
Natürlich gibt es Pferdebücher wie Sand am Meer und manche von Ihnen haben wahrscheinlich schon Ihre eigene, persönliche "Pferdebibliothek". (Ich hätte da eine Menge an gebrauchten Büchern zu verschenken...gg.....)   
Theorie kann niemals real gesammelte Praxiserfahrungen ersetzen, fundiertes Wissen kann uns jedoch vor schwerwiegenden Fehlern und vermenschlichten Fehlinterpretationen und damit auch unsere Pferde vor vermeidbarem Leid bewahren.
Deshalb versuche ich auf dieser Seite Informationsquellen zu sammeln, die es uns ermöglichen, zu unterschiedlichsten Themen möglichst umfassende Informationen zu erhalten. 

 

Zum Wohle der Pferde kann man nie genug über und für sie lernen!!! 

 

Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, andere interessierte Pferdemenschen, die ebenfalls das Beste für ihre Pferde wollen zu ermutigen und zu motivieren, sich nicht mit oberflächlichem, teils gefährlichem Halbwissen zu begnügen, sondern zu hinterfragen, was sie im Bezug auf Pferde bisher gelesen, gesehen oder gehört haben.

Den Ausspruch: "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe", kennt wohl jeder aus der deutschen Rechtssprechung. 
Da jedoch aus Unwissenheit begangene Fehler, die an Pferden Schäden verursachen selten bestraft werden, sollte sich jeder Pferdehalter dessen bewusst sein, dass aus Unwissenheit zugefügte , gesundheitliche Schäden, die sich häufig der Nachweisbarkeit entziehen, durchaus nachhaltige Folgen haben können, die später nicht mehr auszubügeln sind und Sie vom Betreffenden, der die Fehler begangen hat, selten Widergutmachung erwarten können.
Für Ihr Pferd bedeutet dies: SIE alleine müssen dafür sorgen, dass niemand Ihrem Pferd Schaden zufügt.

Deshalb schauen Sie genau hin, wem Sie es anvertrauen.
Egal ob Reitbeteiligungen, Ausbilder, Pensionsbetreiber, Freunde, Stallpersonal, Hufschmied, Tierarzt, Miteinsteller und weitere Personen sich zeitweise oder auch über einen längeren Zeitraum um Ihr Pferd kümmern und an ihm Hand anlegen:  
Prüfen Sie deren Wissensschatz, die persönliche Einstellung zu den Ihnen und Ihrem Pferd wichtigen Bereichen, wie Umgang, Reitweise, Behandlungsarten, Unterbringung und Versorgungsmanagement und die Materialien, wie Futter, Sattelzeug usw. mit denen ihr Pferd konfrontiert wird.
Wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist", ihr Pferd krank, verletzt oder auch psychisch negativ geprägt worden ist, ist es zu spät, sich darüber aufzuregen und einen Schuldigen zu suchen.
Sie werden Ihn nicht finden, da es in Ihrer eigenen Verantwortung als Pferdehalter liegt, Ihr Pferd gesund und rundum heil zu erhalten.

 

Jeder Mensch macht Fehler. Sie sind ein Teil des Lernprozesses den wir alle durchlaufen. Wichtig dabei ist es, aus Fehlern zu lernen, denn wir sollten uns bewußt sein:
Unsere Fehler bedeuten konkretes Leiden für die Pferde.

 

Egal ob die Fehler im Umgang, beim Reiten oder in der Haltung begangen werden
- Die Leidtragenden sind die Pferde, die sich stumm und unauffällig, ohne es uns deutlich zu zeigen, über Jahre hinweg unwohl fühlen, Schmerzen empfinden und Krankheiten oder Verhaltensstörungen entwickeln.
Wenn wir Menschen ihr Leid endlich wahrnehmen, haben diese Tiere meist einen langeandauernden Leidensprozess hinter sich und die Folgeschäden sind inzwischen chronischer Natur oder gar vollkommen irreparabel geworden.
Ein Pferd ist ein Pferd und bleibt ein Pferd und jedes einzelne von ihnen hat das Recht darauf, als solches gehalten und behandelt zu werden! 
 
 
Betrachten Sie Ihr Pferd, hören und schauen sie genau hin:
Es zeigt ihnen sehr genau, wie es sich fühlt, ob es ihm gut geht oder ob auf Kosten seines Wohles in irgendeinem Bereich Fehler begangen werden.
- Wie ist sein Verhalten:
Benimmt es sich aufmerksam und höflich im Umgang, kooperativ, freudig und leistungsbereit bei der Arbeit?
.....oder
* Ist es oft mißgelaunt und störrisch?
* Überrennt es Sie und missachtet die Anweisungen, die es bekommt?
* Ist es ständig abgelenkt und konzentriert sich nicht auf Sie, ist es nervös, hibbelig, ängstlich?
* Scheut es vor allen sichtbaren und unsichtbaren Monstern und Unbekanntem, klebt an den anderen Pferden, so dass es sich nicht oder nur unter Machtkämpfen von Ihnen alleine durchs Gelände lenken lässt, egal ob am Halfter oder unter demSattel?
* Nutzt es jede Gelegenheit, sich Ihnen und den Anforderungen, die an es gestellt werden, zu entziehen?
* Bemerken Sie Verhaltensänderungen, die sich zu Problemen entwickeln? Beispielsweise läuft es plötzlich jedesmal davon, wenn Sie es von der Weide holen wollen, obwohl es Ihnen früher freiwillig folgte?
Jede der genannten Verhaltensweisen und viele mehr, sind ein Versuch Ihres Pferdes, Ihnen etwas mitzuteilen!
Möglicherweise stimmt die Kommunikation zwischen Ihnen Beiden nicht ganz. Möglicherweise wird es über- oder unterfordert, es fühlt sich durch irgendeinen Umstand verunsichert oder irgendetwas anderes in seinem Leben ist für das Pferd in Unordnung gebracht worden.
Vielleicht hat es auch Schmerzen, die Ausrüstung passt nicht, es entwickelt eine Krankheit oder es wurde in Ihrer Abwesenheit des Öfteren unfair behandelt.
 
- Wie steht es um seine körperliche Konstitution:
*  Ist es eher schwerfuttrig oder gehört es den Exemplaren an, die alleine vom Strohknabbern dick werden würden?
*  Sind Sie mit der Kondition und dem Ernährungszustand zufrieden?
* Glänzt das Fell oder ist es stumpf, in der Farbe verändert, an manchen Stellen kahl oder besonders schuppig?
* Zeigt es rege Anteilnahme an seiner Umwelt und am Gruppengeschehen, wenn es mit anderen Pferden zusammensteht, oder stellt es sich häufig alleine ins Abseits oder wird es gar von den anderen verjagt und ausgeschlossen?
* Ist es im allgemeinen krankheitsanfällig, zieht sich viele Verletzungen zu oder neigt zu immer wiederkehrenden Symptomen, wie z.B. Koliken, Husten, Augenentzündungen oder Hufrehe?
* Was beobachten sie in dieser Hinsicht bei den Pferden, mit denen es zusammenlebt?
* Zeigt es Taktunreinheiten und Disharmonien im Bewegungsablauf?
* u.v.m.
All dies sind Faktoren, die sehr deutlich zeigen, wie es um das Wohlempfinden des Pferdes bestellt ist.
 
Wenn Sie wissen, wonach sie suchen müssen und wie die Zusammenhänge beschaffen sein können, dann sind Sie in der Lage, oft schon durch Veränderung unbedeutend erscheinender Kleinigkeiten im Umgang, der Reitweise oder in der Haltungsform das Befinden Ihres Pferdes positiv zu beeinflussen.
 
 

Allgemeines, auf der Basis meiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen:  

Abgesehen davon, dass Meinungen immer auf subjektiven Erfahrungswerten beruhen, sollte man nicht die Augen davor verschliessen, dass es mittlerweile viele neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse  gibt, die helfen können sich Klarheit darüber zu verschaffen, was nötig ist um seinem Pferd die optimalen Lebensbedingungen zu schaffen.
Vorausgesetzt, man respektiert und achtet sein Pferd als das was es ist:
Ein Tier mit arteigenen Bedürfnissen.
Die meisten Krankheitsfälle  und Unfalle könnten vermieden werden, würden die Pferde in einem pferdegerechten Umfeld unter wirklich pferdegerechten Bedingungen leben.
Doch leider herrscht noch weit verbreitet, viel zu große Gleichgültigkeit den Pferden gegenüber. 
In der Praxis erlebt man teils horrende Szenarien.
Das Erschreckende daran ist nicht nur das unermessliche Leid, das den Tieren angetan wird -  viel schrecklicher ist die ignorante, egoistische und scheinbar "blinde" Betrachtungsweise der Menschen, die diese Szenarien veranstalten und geschehen lassen:         
 
- Pferde werden geschlagen, weil sie nicht wunschgemäss blinden Gehorsam zeigen
 
- Ich habe sogar erlebt, dass Pferde dafür geschlagen wurden, weil sie in den frisch gesäuberten Unterstand uriniert oder geäpfelt hatten! 
 
- Auch Verhaltensstörungen, die sich Pferde durch unsachgemässe Aufzucht, Haltungsbedingungen  und Umgangsformen angeeignet haben, wie zB Koppen und Weben, werden körperlich sanktioniert, anstatt diesen armen, geschädigten Kreaturen gegenüber Verständnis zu zeigen und bessere Lebensbedingungen für sie zu schaffen.
 
- Pferdegruppen werden in viel zu kleinen Ausläufen zusammengesperrt, so dass sie auf Grund ihrer Triebe und Instinkte   gar nicht anders handeln können, als sich gegenseitig in Rangkämpfen zu verletzen. Kein Wunder, wenn sich viele Pferde gerne in enge Boxen stellen lassen, weil sie nur hier dem Überlebensstress entkommen und ihre Mahlzeiten halbwegs in Ruhe fressen können. 
Dass sie dann jedoch meist bei der Arbeit ihren Bewegungsstau, der durch Boxenaltung entstanden ist, entladen müssen und der Mensch Probleme beim Reiten bekommt, weil das Pferd nicht locker, ausgeglichen und gehorsam am "an den Hilfen steht", ist eine logische Konsequenz aus den mangelhaften Lebensbedingungen.      
 
- Heutzutage, trotz angeblich so schlechter, wirtschaftlicher Lage, leisten sich Ottonormalverbraucher, Hinz und Kunz, ihre eigenen Pferde. Erfahrung und Wissen braucht man kaum, wenn man sich ein Pferd kaufen will. Der Billigpferdemarkt ist groß. Unterstellmöglichkeiten für Pferde gibts ebenfalls wie Sand am Meer,  zum Teil zu sehr günstigen Preisen.
             
 
Wie funktioniert das?
     
Es wird auf Kosten der Gesundheit und des Wohles der Pferde an allen Ecken und Enden gespart:            
 
- Einsparungen am Platzbedarf / an Auslaufmöglichkeiten:
 
Viele Pferde stehen 24 Stunden in Boxenhaft, andere dürfen täglich ein oder mehrere Stunden in viel zu kleinen Paddocks alleine oder mit Artgenossen stehen, in denen den Pferden nicht möglich ist, sich ausreichend zu bewegen oder sich aus dem Weg zu gehen. Wenn sich die Pferde dann gegenseitig verletzen, triffts nur den Besitzer, der die Kosten zu tragen hat, oder sich seines durch Verletzung unreitbar gewordenen Pferdes ganz einfach entledigen kann um sich ein neues Pferd anzuschaffen.
Allerdings ist es bei Boxenhaltung mit mehreren Stunden täglichem Auslauf sehr gut möglich, den Bewegungsmangel durch regelmäßige, vernünftige Arbeit mit dem Pferd auszugleichen, so dass Boxenhaltung nicht pauschal abzulehnen ist. Es kommt auf den Besitzer an, inwiefern er es versteht, dem Pferd dabei zu helfen, Mängel zu kompensieren.
 
Selten trifft man ausreichende Weidemöglichkeiten an. Häufig sind die "Weiden" mit viel zu vielen Pferden überbelegte Grasflächen, die spätestens im Juni/Juli bis auf die Grasnarbe abgefressen sind, so dass die Pferde die Wurzeln mit herausziehen, Dreck mitfressen und bei Trockenheit ununterbrochen den Bodenstaub einatmen müssen.
Sandkoliken und Atemwegserkrankungen  sind weitverbreitete Folgen davon. 
Werden die Auslaufflächen obendrein nicht regelmäßig, also möglichst täglich, vom Mist befreit, kann massiver Wurmbefall folgen.
 
Die Winterausläufe, wenn überhaupt vorhanden, bieten den Pferden selten die Möglichkeiten, sich ausreichend aus dem Weg zu gehen, Individualdistanzen zu wahren um friedlich und harmonisch zusammenleben zu können.
Die Pferde werden durch Menschenhand gezwungen, sich tagtäglich ihren Raum und Platzbedarf, bei Fütterung in Gruppen auch ihre überlebensnotwendigen Futterrationen, in verletzungsträchtigen Rangkämpfen zu erstreiten und stehen damit beständig unter Stress. 
Zuviel Stress macht jedoch nicht nur uns Menschen, sondern auch die Pferde krank!!!
 
- Einsparungen beim Futter: 
 
Hier wird ebenfalls auf Kosten der Gesundheit der Pferde eingespart. 
Rauhfutter, nämlich 
Heu und evtl. Futterstroh dazu, je nach Bedürfnis des Pferdes, ist die Ernährungsgrundlage für jedes Pferd. 
     
Es braucht ausreichend qualitativ hochwertiges Rauhfutter, damit es gesund und seine Verdauung funktionsfähig bleiben kann. Auch das angeborene Kaubedürfnis kann nur durch die möglichst uneingeschränkte Aufnahme von Rauhfutter befriedigt werden.
Häufig kennen Pferdehalter oder Pensionsbetreiber nicht einmal die grundlegenden Regeln, die bei der Pferdefütterung eingehalten werden müssen, wenn die Pferde auf längere Sicht gesund bleiben sollen.
Zu Fresspausen von mehr als 4 Stunden sollten die Pferde beispielsweise auf Grund ihrer arteigenen Verdauungsvorgänge nicht dauerhaft gezwungen werden.  
Werden sie nicht ad libidum mit Rauhfutter gefüttert, sind regelmässige Fütterungszeiten für Pferde besonders wichtig, da sie die Sicherheit der beständigen Futterversorgung brauchen.
Unregelmäßiges Verabreichen von Futter erzeugt in Pferden Frust, Stress und Unsicherheit, was Verdauungsprobleme und Verhaltensstörungen, sogar bei besonders sensiblen Exemplaren, Futterverweigerung zur Folge haben kann.
Nach menschlicher Willkür geregelte Fütterung, unter unzureichender Beachtung der Bedürfnisse der Pferde, provoziert auf Grund der aus dem Gleichgewicht geratenen Vorgänge im Verdauungstrakt Magenschleimhautreizungen bis hin zu Magengeschwüren und Darmentzündungen die sich in Form von Koliken zeigen.
     
Leider wird in vielen Pferdeställen genau an diesem wichtigsten aller Grundnahrungsmittel gespart oder ein Großteil durch Kraftfutter, Müsli oder andere Futtermittel ersetzt.

Die Folgen davon sind vielfältig:
 
-Langeweile (führt zu Ersatzhandlungen, wie Holzbeißen, zum Anknabbern und Aufnehmen von giftigen Substanzen und Pflanzen, usw.),
-Verdauungsprobleme (Kotwasser, Darmentzündungen, Magenschleimhautreizungen, Magengeschwüre, Koliken usw.)
-Stoffwechselprobleme (Exzeme, Anfälligkeit für Parasiten, Probleme am Bewegungspparat, geschwächtes Immunsystem, usw.) und können bis hin
-zu Verhaltensstörungen, wie Koppen und Weben führen.
Pauschal gesagt: Ihr Pferd läuft Gefahr, auf längere Sicht gesehen, zu erkranken.
 
Eigentlich sollte für jeden Pferdehalter selbstverständlich sein, dass Rauhfutter nur in einwandfreier Qualität verfüttert werden darf. 
Doch auch hier wird zum Leidwesen der Pferde wenig Wert darauf gelegt, dem empfindlichen Pferdeorganismus gesunderhaltende Nahrung zuzuführen.......wenns doch so viel Heu so viel billiger zu beziehen gibt.      
Jeder Heubauer will sein Heu verkaufen, auch wenn es verregnet, ausgewaschen oder unzureichend getrocknet eingefahren wurde. Also verkauft er es an ahnungslose oder gleichgültige Pferdebesitzer zu besonders "günstigen" Preisen.      
Frisch eingefahren und verkauft ist für Laien schwer festzustellen, dass dieses Heu für Pferde nichts taugt.
Es erscheint von außen her grün, vielleicht etwas blass, riecht aber noch nach frischem Heu, weil sich die Schimmelsporen erst im Laufe der Lagerung vermehren und durch die ganzen Ballen ziehen. Nach einigen Wochen, wenn die Ballen dann geöffnet werden, hat man feinsten Schimmelsporenstaub, der noch viel schlimmer und gesundheitsschädlicher ist, als normaler Erdestaub.
Aufgrund von mangelnder Fachkenntnis verwechseln viele Pferdehalter den feinen, gesundheitsschädigenden Sporenstaub mit "normalem" Staub, der bei der Heugewinnung anfallen kann, weil sie denken, das Heu selbst sieht ja gar nicht "verschimmelt" aus.
- mit fatalen Folgen -
Pferde beginnen auf Grund der durch den Sporenstaub verursachten allergischen Reaktionen zu husten. Die Atemwege sind nun gereizt und anfällig. Die anfänglichen, einzelnen Hustensymptome, wie zB bei Anstrengung oder beim Fressen, werden nicht beachtet, da man fälschlicherweise der Meinung ist, so ab und zu mal husten sei auch bei Pferden so unbedenklich, wie es das bei Menschen ist.
Häufig fangen sich diese Pferde dann noch dazu virale und obendrein sekundäre bakterielle Infektionen ein, die der Tierarzt mit Antibiotika, Schleimlöser, Bronchien erweiternden Mitteln usw. bekämpft, weil sich nun die Hustensymptome eindeutig verschlimmert haben und der Pferdehalter endlich Handlungsbedarf sieht.
     
Muffiges, nach Schimmelpilz oder brandig riechendes, durch Sand und Erde massiv verunreinigtes, durch sporenbelastetes, weiß staubendes Heu ist an der Tagesordnung für leider sehr viele Pferde.
 
Auch die Belastung durch Unkrautvernichtungsmittel und Giftpflanzen, wie zB Jakobskreuzkraut, darf nicht außer Acht gelassen werden. 

Pferdegeeignetes Heu staubt fast gar nicht! Es riecht nach Heu, Kräutern, Gräsern, keinesfalls muffig, abgestanden oder auch nur ansatzweise nach Pilz, wie zB. der Geruch von Waldboden erahnen läßt, dass dort Pilze wachsen!
 
Über kurz oder lang, je nach Konstitution, wird jedes Pferd erkranken, wenn es keine einwandfreien Futtermittel gereicht bekommt. 
Manche fangen, wie schon erwähnt an zu husten, andere entwickeln Symptome wie Kotwasser, Koliken, Immunschwäche, Leber-und Nierenschäden, da der Organismus dauerhaft mit der Belastung durch 
Schimmelpilze,  Mycotoxine und andere Gifte überfordert ist.
Besonders robuste Naturen zeigen vielleicht erst nach Jahren sichtbare Symptome, doch auch sie werden durch minderwertiges Futter immer mehr vergiftet und/oder erleiden Mangelerscheinungen. Pferde können sich nicht übergeben und sie müssen, um nicht zu verhungern, das Fressen, was ihnen vorgelegt wird.
Eine andere Möglichkeit haben sie nicht.
 
 
 
Weidesaison: Segen oder Fluch?
 
Schönwetterzeit - das Gras wächst, die Blumen blühen, die Vögel zwitschern und fröhlich tummeln sich die Pferde endlich wieder auf den Weiden. Das Flucht-und Lauftier Pferd kann nun seine arteigenen Bedürfnisse vermehrt befriedigen, was während der Herbst/Wintermonate kaum möglich ist, wenn die Pferde viel zu viele Stunden in den Boxen stehen.
 
Man stelle sich vor: ein Meerschweinchen im kleinen Käfig hat mehr Bewegungsfreiheit als ein Pferd, das sich auf wenigen Quadratmetern gerade mal umdrehen, ein paar Schritte im Kreis gehen oder sich evtl. hinlegen kann.
Und das, obwohl Pferde von Natur aus fast ständig bei der Nahrungsaufnahme in Bewegung sind und um gesund und fit zu bleiben, ihren Körper bei Wind und Wetter in Laufspielen und Rangeleien trainieren müssen.
Im Frühjahr dürfen nun auch die Pferde, die in Gefangenschaft leben und als Reittiere genutzt werden, auf Grasflächen laufen und fressen. 
Für Tierärzte eine lukrative Zeit, da sie nun viele Koliken und auch Verletzungen behandeln dürfen.
 
Eine Faustregel besagt, dass eineinhalb Ar Weidefläche, pro Tag und pro Pferd, die durch gute Pflege erhalten wird, gerechnet werden müssen, um den Pferden die Möglichkeit zu bieten, die Weidesaison gesund und wohlgenährt zu überstehen.
Der durchschnittliche Grundbedarf eines Großpferdes bezüglich Gras beträgt ugf. 50kg4kg Gras ergeben in etwa ein Kilo Heu. 
Informativ im Bezug auf Weidemanagement, Weidepflege usw. Gute Praxisanleitung:
 www.lfl.bayern.de/publikationen/daten/informationen_url_1_11.pdf
 
Leider kommen die wenigsten Pferde in den Genuss dieser vorbildlichen, gesunden Bedingungen, sondern stehen auf zu kleinen, ungepflegten, überweideten Grünflächen und müssen sehen, wie sie damit klarkommen.
Die Probleme, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand:
 
- Der Boden wird durch zu viele Pferde auf zu wenig Fläche stark verdichtet
- daraus folgt, dass sich die Zusammensetzung des Bewuchses verändert 
- es wachsen viel zu wenig gesunde Pflanzen und für Pferde ungenießbare bis giftige Pflanzen nehmen überhand
 
Infos zu Giftpflanzen: www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Pferde/pferde.html
ein paar der am häufigst vorkommenden Pflanzen, die Pferde lieber nicht fressen sollten:
www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Schierling/schierling.html
www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Hahnenfuss/hahnenfuss.html
www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Schachtelhalm/schachtelhalm.html
www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Jakobs-Kreuzkraut/jakobs-kreuzkraut.html
www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Hundspetersilie/hundspetersilie.html 
 
- da meist kein Heu zugefüttert wird, wenn der Mensch auf den Flächen scheinbar genug "Grün" sieht, fressen die Pferde zuerst die gesunden Pflanzen und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, wenn diese abgefressen sind, die Pflanzen abzufressen, die sie zuvor stehen gelassen haben, obwohl der Instinkt ihnen sagt: Friss das nicht, das schädigt Deinen Körper!

Die Folgen davon:
Magenprobleme, Schädigungen der Leber und der Nieren und je nach Pflanzengift auch der Nerven, der Lunge usw. - bis hin zum Tod.
Doch auch, wenn nicht sofort deutliche Symptome erkennbar sind - auf Dauer gesehen werden die Pferde auf diese Art und Weise krank gefüttert.
 
Zusätzlich verändern viele Pferde lange bevor offensichtliche Vergiftungs - oder Magensymptome durch zu wenig Rauhfutter und zu wenig gesundem Weidenbewuchs auftreten,  ihr Verhalten, werden nervös, futterneidig (was ein erhöhtes Verletzungsrisiko nach sich zieht) , schreckhafter - und der Mensch bekommt Probleme im Händling dieser Tiere, die damit eigentlich nur ausdrücken:
"Hey, Mensch, mir gehts nicht gut, bitte sorge dafür, dass ich meinem natürlichen Kaubedürfniss nachkommen kann und ich nicht ständig an ungenießbarem Zeug knabbern muss, damit ich genug Speichel bilden kann, um meine Magensäure zu verdünnen, weil die mir die Magenwände sonst zerfrisst. Ich brauch gesundes Futter und nicht Pflanzen, die mir weder schmecken, noch gut tun, sondern mich sogar krank machen!"

Das Sättigungsgefühl des Pferdes steht in engem Zusammenhang mit der Anzahl der Kauschläge (bis zu 50.000 in 24 Stunden unter natürlichen Bedingungen), die es macht, da es im Gegensatz zum Menschen, keine Dehnungsrezeptoren in der Magenwand hat. Wir Menschen werden "satt", wenn der Magen ausreichend gefüllt ist.
Pferde nicht!
Pferde erleben ein Sättigungsgefühl, wenn sie die nötige Anzahl an Kauschlägen gemacht haben, wobei sie dann auch genug Speichel bilden, um die ununterbrochen produzierte Magensäure zu puffern. 
Interessanter Artikel hierzu: www.pferdewoche.ch/news/ausgaben/das-schlaegt-auf-den-magen/63/

Fazit: Nicht für jedes Pferd bedeutet die Weidesaison "glückliches Pferdeleben" - sondern Hunger, Magenschmerzen, Unwohlsein, Koliken, Vergiftungen - und in Einzelfällen auch den Tod!
 
 
 
 
Unter natürlichen Bedingungen lebende Pferde sind sehr wählerisch bei der Futteraufnahme.
 
Dies ist ein überlebensnotwendiges Verhalten und nicht das, was Menschen hineininterpretieren, wenn sie sagen: Pferde seien "heikel".
Pferde bewahren sich selbst durch ihre natürlichen, selektiven Fressgewohnheiten vor Vergiftungen und gesundheitlichen Schäden.
Deutlich zu beobachten ist dies auf unzureichenden Weideflächen, wenn die Pferde bestimmte Pflanzen stehen lassen, solange noch genug Gräser zu finden sind. Sie lernen dies zum Großteil von Ihrer Mutteraber es ist auch geschmackssache, da viele Pflanzen zB. durch hohen Gehalt an Bitterstoffen die Pferde vom Fressen abhalten und sie somit vor Vergiftungen schützen.
Erst, wenn alles andere abgefressen ist, knabbern sie auch die zuvor unangetasteten Pflanzenarten, wie zB Hahnenfußgewächse oder Schachtelhalm, bis auf den Boden ab, obwohl sie instinktiv spüren, dass sie sich damit organisch belasten und Vergiftungen riskieren.
 
Bei der Fütterung von Heu wundern sich manche Pferdehalter manchmal, warum die Pferde eine neue Sorte Heu oder einen neu geöffneten Ballen zuerst nur sehr zögerlich fressen und lange Zeit brauchen, bis sie ihn restlos verputzt haben.
Es gibt sogar Pferdehalter, die sich darüber freuen: Bleibt ihnen doch auf diese Weise der Heuvorrat viel länger erhalten, was ihnen hilft, Kosten einzusparen. Leider zu Lasten der Gesundheit ihrer Pferde!
 
Da ihnen in Gefangenschaft nichts anderes übrigbleibt als zu fressen, was der Mensch bereitstellt und der Überlebenstrieb stärker ist, als der Instinkt Unbekanntes und damit auch Verdorbenes, Ungenießbares und Giftiges unberührt zu lassen, fressen sie das, was es gibt.
 
 
Mißstände werden von Pferden jahrelang still vor sich hinleidend, kompensiert.
 
Es liegt in ihrer Natur, Schwächen zu verstecken, solange es ihnen auch nur irgend möglich ist, denn instinktiv wissen sie:
Zeigen sie Schwächen, Schmerzen oder Disharmonien im Bewegungsablauf, sind sie dem Tode geweiht.
Raubtiere liegen auf der Lauer und nur der Stärkere überlebt.
Das Leben in freier Natur ist manchmal gnadenlos.
 
Pferde wissen nicht, dass es in ihrer Umgebung in unserer Zivilisation keine gefährlichen Raubtiere gibt.
 
Auch unregelmäßige und/oder unzureichende Fütterung erzeugt in Pferden das Empfinden, wie sie es in der Natur in Notzeiten erleben:
In Zeiten, in denen Nahrungs- und Wassermangel herrscht, Unwetter toben, extreme Temperaturen und Insektenplagen an den Kräften zehren, können nur die kräftigen, gesunden und durchsetzungsstarken Individuen am Leben bleiben.
 
- Natürliche Auslese - 
 
Sie bleiben unter Umständen lange Zeit trotz schlechten Futters in Form, schließlich ist der Energiewert in verdorbenem Futter ebenso vorhanden. Kommt es jedoch zu Gewichtsabnahmen, trotz ausreichender Futtermenge, zeigt die Uhr bereits "kurz vor zwölf".
Gewichtsabnahme trotz ausreichender Futtermenge kann darauf hindeuten, dass die Organe inzwischen schon geschädigt wurden und ihre Funktionen durch latente Vergiftung und/oder Mangel an essentiel lebensnotwendigen Inhaltsstoffen eingeschränkt sind.
Erfahrene, geübte Beobachter, können an den Pferden Symptome von Übelkeit erkennen, die leider selten wahrgenommen und beachtet werden. Arme Pferde, deren Besitzer ihnen das zumuten!

Ich bin der Meinung:
Man sollte Pferde nicht mittels Hilfsmitteln, Heilmitteln und tierärztlichen Behandlungen an das Leben in menschlicher Obhut anpassen und sie auf diese Weise "überlebensfähig" machen müssen, damit sie diese Formen pferdeungerechter Haltungs- Umgangs-und Reitweisen möglichst lange Zeit "überstehen".
Meiner Ansicht nach ist es Pflicht des Menschen, Reitweise, Haltung und den Umgang soweit zu optimieren, dass die Pferde aufgrund kompetenter Betreuung, Ausbildung, Management und Fürsorge gesund bleiben!
 
Ziel der Pferdehaltung in menschlicher Obhut, nämlich in Gefangenschaft, muß deshalb stets sein:  
Jedes einzelne Pferdeindividuum hat ein Recht darauf stark, gesund und käftig zu bleiben, so dass es nie das Dasein des schwächsten Herdenmitgliedes in Zeiten von Ressourcenmängeln fristen muß.

 

Pferde, die unter Bedingungen leben dürfen, die die Bedürfnisse aller einzelnen Herdenmitglieder ausreichend abdecken, zeigen ein hochsoziales Miteinander, achten aufeinander und vermeiden weitestgehend beschädigendes Verhalten.

 
Leider erlebt man diese Bedingungen und dieses harmonische Zusammenleben von Pferden in menschlicher Gefangenschaftshaltung äußerst selten.
Das Bild von ständig sich ums Futter streitenden, sich gegenseitig verjagenden, sich prügelnden Pferden und solchen, die sich scheinbar freiwillig ins Abseits stellen, um dem Stress zu entgehen, ist da eher an der Tagesordnung.
 
Besonders am Verhalten während der Fütterung und danach, wird deutlich sichtbar, ob eine Pferdegruppe kompetent geführt und versorgt wird.
Schließlich verbringen Pferde in der Natur mindestens 16 Stunden mit der Nahrungsaufnahme und um ihr Kaubedürfnis zu befriedigen.
Futter ist die wichtigste Ressource, neben Wasser, die das Überleben sichert.
Um Wasser brauchen sie in Gefangenschaft selten zu kämpfen, da sie wenige Zeit mit Saufen verbringen und deshalb jedes Tier meist seinen Durst ausreichend stillen kann, vorausgesetzt es wird Sommer, wie Winter, ausreichend frisches Wasser zur Verfügung gestellt.
Doch am Futterangebot stehen sie die meiste Zeit des Tages und ihres Lebens!
Wird nur pauschal, nach vermenschlichter Sichtweise, Futter gereicht, ohne darauf zu achten, dass JEDES, auch das Rangniedrigste Pferd zu JEDER ZEIT, ohne vertrieben zu werden, in Ruhe seinen Bedarf decken kann, dann ist solche Pferdehaltung in keinster Weise als pferdegerecht zu bezeichnen.
Werden Rangniedrige Tiere abgedrängt und müssen "hinten anstehen", bis die Ranghohen sich gnädig zeigen und sie mitfressen lassen, weil sie selbst ausreichend gesättigt sind, dann besteht Veränderungsbedarf im Futtermanagement.
Die Faustregel, mindestens soviele Futterplätze wie Gruppenmitglieder zur Verfügung zu stellen, oder besser einen mehr, muß in jedem Fall berücksichtigt werden.
Es versteht sich von selbst, dass diese in ausreichend großen Abständen voneinander einzurichten sind, damit kein Ranghohes oder auch unsoziales, besonders futterneidiges Tier mehrere Plätze für sich beanspruchen kann.
 
Leben Pferde unter Bedingungen, die ihnen räumlichen Gruppen-Stress und zusätzlich minderwertige Futterqualität bieten, potentiert sich natürlich die Gefahr, dauerhafte Schäden zu erleiden. Bis diese sichtbar werden leiden  Pferde still und duldsam, oft jahrelang vor sich hin, weil sie keine andere Wahl haben!
 
 
Wenige Pferdebesitzer kennen den §11 des Tierschutzgesetzes , der einen Sachkundenachweis zur gewerblichen Haltung von Wirbeltieren vorschreibt. Leider betrifft das nicht die Pferdepensionshaltung , da Pferde immer noch als Nutztiere eingeordnet werden.
Dies ist möglicherweise mit ein Grund dafür, dass in vielen Pensionsställen eine Menge Pferde unter Bedingungen leben, die sie über kurz oder lang krank machen werden oder dies schon geschehen ist.
 
Die Kosten für den Sachkundenachweis belaufen sich nicht auf eine unerschwingliche Summe und ich bin der Meinung, auch wenn der vermittelte Inhalt für den Sachkundenachweis niemals alle möglichen Fehlerquellen aufzeigen kann:
Ein interessierter Tierhalter, dem aufrichtig und ehrlich am Wohl der Tiere gelegen ist, wird die Schulung gerne auf sich nehmen und die Gebühren investieren.
Letztendlich werden sich die Kosten für Fortbildungen auf lange Sicht bezahlt machen, da ein gut geführter Stall dank seines guten Rufes, dauerhaft mit zufriedenen, gesunden Pferden und ihren Menschen belegt sein wird.
 

 

Man MUß einem Pferd nicht den Stellenwert eines wertvollen, lebendigen Wesens geben, das ein Recht auf individuelle, pferdegerechte Fürsorge hat und das sich sein Leben lang, auch im Krankheitsfall, bei Unreitbarkeit oder in fortgeschrittenem Alter, rundum wohlfühlen können soll.

 

 

 

- Aber man KANN!...........auch wenn das Gesetz es nicht zwingend vorschreibt.

 

Es liegt in der Persönlichkeit und dem Charakter jedes einzelnen Pferdehalters, welchen Stellenwert er seinem, oder jedem einzelnen der ihm anvertrauten Tiere, einräumt. 

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